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Foto: Monster Ztudio – stock.adobe.com

„Angebote mit Bauspartilgung
schneiden besser ab“

Unternehmensgespräch mit Max Herbst,
Inhaber und Geschäftsführer der FMH-Finanzberatung e.K., Frankfurt a.M.

Hinter der Finanzberatung FMH steht der Name Max Herbst. Er hat das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt 1986 gegründet. Als erster Finanzberater in Deutschland erkannte er den Bedarf an unabhängigen Zinsvergleichen, die er bis heute anbietet. Im Interview nimmt er Stellung zu aktuellen Fragen.

Max Herbst,
Inhaber und Geschäftsführer der FMH-Finanzberatung e.K., Frankfurt a.M.

Foto: FMH

Herr Herbst, Sie haben das neue Tool „Finanzieren mit
oder ohne Bausparvertrag“ entwickeln lassen. Warum?
Die beiden total verschiedenen Baufinanzierungsangebote – mit und ohne Bausparvertrag – kann man mit dem Taschenrechner nicht vergleichen oder gegenüberstellen. Die Angebote haben fast alle unterschiedliche Belastungen und Laufzeiten. Da hilft nur ein aussagekräftiges Programm.

Können Sie nach den ersten Auswertungen schon etwas
darüber sagen, wo es tendenziell hingeht: Finanzieren mit oder ohne Bausparvertrag?
Die meisten durchgeführten Berechnungen besagen, dass die Zinsen beim Anschlussdarlehen vom Annuitätendarlehen (Darlehen mit Tilgung) bis auf etwa 5 Prozent steigen müssen, dass die Angebote mit einer Bauspartilgung besser abschneiden. Und hier kommt die Gretchenfrage: Wie hoch werden die Zinsen in 10 oder 15 Jahren sein? Über oder unter diesemerrechneten Grenzzins? Hier kann jeder selbst sein Angebot überprüfen:bausparfinanzierung.fmh.de/fmh

Noch vor Jahren hieß es, die Zeiten des klassischen
Bausparvertrages sind vorbei, quasi ein Relikt aus dem
20. Jahrhundert. Jetzt feiert diese Finanzierungsmöglichkeit fröhliche Urständ. Berechtigt?
Ja, der große Vorteil des Bausparens – die Zinsgarantie ab Vertragsabschluss – gewinnt in diesen unruhigen und auch extremen Zeiten wieder neue Freunde. Keiner konnte sich eine Zinssteigerung bei den Bauzinsen von fast 400 Prozent innerhalb von sechs Monaten vorstellen. Glücklich, wer jetzt auf einen Bausparvertrag zurückgreifen kann.

Bauzinsen legen ja gerade eine Verschnaufpause ein.
Wo geht die Reise bei Hypothekendarlehen Ihrer Meinung nach mittelfristig hin?
Ich gehe davon aus, dass die Zinsen, auch wegen der weiteren EZB-Leitzins-Erhöhungen, nach einer kleinen Delle in den ersten Monaten wieder die vier Prozent erreichen werden. Und je nach Rezessionsgefahren europa- und weltweit auch noch darüber ansteigen können.

Noch vor Jahresfrist drohte auch in Deutschland eine Immobilienblase, die ähnlich wie in den USA 2007/2008 irgendwann platzen wird. Kann das für den deutschen Immobilienmarkt auch so kommen?
Ich sehe keine Blase platzen, auch weil in Deutschland die Kaufnebenkosten von sechs bis zehn Prozent schon sehr hoch sind und dann auch noch der Gewinn aus dem Immobiliengeschäft versteuert werden muss. Da bleibt nicht allzu viel übrig aus einer kurzfristigen Spekulation. Die Immobilienpreise werden in den nächsten Monaten leicht zurückgehen, aber in keinem Fall abstürzen. Eine gewisse Normalisierung ist auch nicht schlecht.

Die Fragen stellte Karl Gutbrod