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Energiewende, Einhaltung der Klimaziele, CO2-Einsparung – egal, wie man es auch nennt, der Wille in der Gesellschaft, etwas für den Umwelt- und Naturschutz zu tun, ist groß. Die Stadtwerke Stuttgart und die Stuttgarter Kickers e. V. haben sich auf den Weg gemacht, hier eine Vorreiterrolle für Stuttgart einzunehmen.

 

Stuttgart will bis zum Jahr 2035 klimaneutrale Landeshauptstadt werden. Was das konkret bedeutet, dazu hat die Stadtverwaltung eine Vision skizziert: Im klimaneutralen Stuttgart läuft die Energiegewinnung weitestgehend erneuerbar. Die meisten Häuser sind hervorragend gedämmt und mit Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Energie ausgestattet. Viele Gebäude produzieren mehr Energie, als sie verbrauchen.
In der Stadt finden sich zahlreiche Beispiele für die Mobilität der Zukunft, egal ob man zu Fuß, auf zwei oder vier Rädern unterwegs ist, Waren transportiert oder private Wege erledigt. Die Stuttgarter Unternehmen gehören weiterhin zu den besten der Welt und wirtschaften dabei höchst energie‐ und ressourceneffizient. Energie wird möglichst lokal erzeugt. Nicht zuletzt dank intensiver Forschungsarbeit am Wissenschaftsstandort Stuttgart ist es gelungen, nachhaltige und optimierte Technologien zur Stromerzeugung und ‐versorgung für Stuttgart, die Region und die Welt zu entwickeln.
In Zahlen ausgedrückt: Der Endenergieverbrauch Stuttgarts ist nur noch halb so groß wie es 1990 der Fall war und die Treibhausgasemissionen sind um ganze 95 Prozent zurückgegangen.

Die Stadtwerke sind der Motorder Energiewende
Um dieses große Ziel zu erreichen, setzt Stuttgart zahlreiche Maßnahmen in unterschiedlichen Handlungsfeldern um
(mehr dazu unter www.stuttgart.de). Als Motor der Energiewende sind die Stadtwerke Stuttgart ein wichtiger Akteur in der Landeshauptstadt. Seit 2012 begleitet das kommunale Unternehmen die Stuttgarterinnen und Stuttgarter auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dabei setzen sie konsequent auf erneuerbare Energien, verzichten vollständig auf Kern- und Kohlekraft für die Stromerzeugung und vermeiden klimaschädliche CO2-Emissionen.
Als „Partner der Energiewende“ engagieren sich zudem immer mehr Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine und Institutionen gemeinsam mit den Stadtwerken. Sie beziehen Ökostrom oder erzeugen selbst sauberen Solarstrom mit einer Photovoltaik-Anlage, sind elektromobil unterwegs oder setzen auf Energieeffizienz.
Die Stadtwerke zeichnen sukzessive Unternehmen, Institutionen und Vereine für ihr Energiewende-Engagement aus, so zum Beispiel das Theaterhaus Stuttgart, den Alfons W. Gentner Verlag oder den Landesapothekerverband – und auch die Stuttgarter Kickers.

Die Stuttgarter Kickers setzen Zeichen für mehr Klimaschutz
Die Kickers sind in vielfältiger Weise Partner der Energiewende der Stadtwerke Stuttgart. Sie setzen damit ein Zeichen für mehr Klimaschutz in ihrer Stadt. Schon seit der Saison 2016/2017 setzen sie auf den Ökostrom der Stadtwerke. Außerdem setzen sie auf energieeffiziente LED-Flutlichtbeleuchtung auf dem Trainingsgelände im ADM-Sportpark – finanziert durch Crowdfunding mithilfe der Stuttgart-Crowd der Stadtwerke. In einer großen Spendenaktion spendeten zahlreiche Mitglieder und Freunde des Vereins, um die bestehenden Flutlichter gegen neue, energieeffiziente LED-Strahler auszutauschen. Die Stadtwerke unterstützen zudem den Nachwuchssport der Kickers und zeichnen jährlich drei Jugendliche mit dem Vereinsjugendpreis aus. Im GAZi-Stadion wird Ökostrom nicht nur aus dem Stromnetz geliefert, sondern auch auf dem Dach der Haupttribüne des GAZi-Stadions erzeugt. Eine Photovoltaik-Anlage produziert dort seit 2020 pro Jahr rund 30.000 Kilowattstunden Ökostrom aus Sonnenenergie. Das spart mehr als 9.000 kg CO2.

www.stadtwerke-stuttgart.de

Karl Gutbrod

Peter Drausnigg/Geschäftsführer Stadtwerke Stuttgart, Matthias Becher/Geschäftsführer Stuttgarter Kickers, Ina Hofferberth/Geschäftsführerin Landesapothekerverband und Michael Schöttgen/Leiter Finanzen Konzept-e (v.l.n.r)

Foto: Stadtwerke Stuttgart/Harriet Esther Muntean

 

„Der Klimaschutz ist entscheidend
für ein lebenswertes Stuttgart“

Interview mit Dipl.-Ing. Peter Drausnigg,
Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart

Sehr geehrter Herr Drausnigg, die Landeshauptstadt
Stuttgart hat sich Klimaschutz und Klimaneutralität
bis 2035 auf die Fahnen geschrieben.
Welche Rolle spielen die Stadtwerke dabei?
Der Klima-Fahrplan der Landeshauptstadt ist die Basis unserer Unternehmensstrategie. Wir sind der Motor der Energiewende in der Stadt. Durch Lösungen in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität werden wir bis 2035 bis zu einem Viertel der Treibhausgase Stuttgarts reduzieren. Den Ökostrom für unsere Kundinnen und Kunden erzeugen wir künftig komplett selbst aus Wind und Sonne. Lokal und nah am Verbrauch. Dasselbe gilt für die Wärmeversorgung. Mit innovativen Lösungen machen wir erneuerbare Wärmequellen nutzbar und sorgen für eine CO2-neutrale Beheizung. Derzeit gibt es über 500 Ladepunkte in Stuttgart. Bis 2035 wollen wir die Voraussetzungen für bis zu 15.000 Ladepunkte in unserer Stadt schaffen. Übrigens kann man mit unserem E-Roller-Sharing stella Elektromobilität schnell und einfach selbst testen. Im Grunde aber ist es wie beim Fußball: Nicht ein einziger Spieler entscheidet über Erfolg oder Niederlage – es braucht ein starkes Team und viele Fans. Die Energiewende in Stuttgart ist nur gemeinsam zu schaffen. Deshalb bieten wir allen Stuttgarterinnen und Stuttgartern, den Vereinen, Kulturinstitutionen und Unternehmen mit unserer vielfältigen Produktpalette die Möglichkeit „Partner der Energiewende“ zu werden.

Die Kickers sind „Partner der Energiewende“.
Wie erhält man diese Auszeichnung?
Grundsätzlich sind alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die unsere Produkte nutzen, in unseren Augen Partner der Energiewende. Ob Ökostrombezug, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, klimafreundliche Wärme, Ladeinfrastruktur oder E-Roller Fahren – alles trägt zur Reduktion von klimaschädlichem CO2 bei. Wenn sich Unternehmen, Institutionen und Vereine besonders durch ihr Energiewende-Engagement hervortun, zeichnen wir diese als offizielle Partner der Energiewende für Stuttgart aus. Als Multiplikatoren tragen sie so einen wichtigen Teil dazu bei, unsere Botschaft in die Stadtbevölkerung oder andere Unternehmen zu tragen.

Was bringt es, „Partner der Energiewende“ zu werden?
Mit unseren Partnern der Energiewende verbindet uns der Wille, die Energiewende in Stuttgart durch konkrete Projekte umzusetzen und Stuttgart dabei zu unterstützen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Gemeinsam bilden unsere Partner ein Netzwerk aus Gleichgesinnten. Das Netzwerk ermöglicht es, Erfahrungen auszutauschen, Vorträge zu Energiethemen geben neue Impulse für weitere Projekte. Mit der Auszeichnung als Partner der Energiewende machen wir dieses Engagement für unsere Stadt sichtbar, um für neue Projekte zu inspirieren.
Man muss aber nicht offizieller Partner der Energiewende sein, um von uns bei Energiewende-Projekten unterstützt zu werden. Mit der Stuttgart-Crowd beispielsweise, unserer Crowdfunding-Plattform, stellen wir monatlich einen Fördertopf von 1.000 Euro für Nachhaltigkeitsprojekte zur Verfügung. Nachhaltigkeit denken wir dabei sowohl ökologisch als auch sozial. Für die energieeffiziente LED-Flutlichtanlage der Stuttgarter Kickers im ADM-Sportpark konnten so 50.000 Euro gesammelt werden. Rund um das Projekt standen wir den Kickers als Partner der Energiewende zur Seite. Mit dem jährlichen Vereinsjugendpreis fördern die Stadtwerke zudem den Nachwuchssport der Kickers abteilungsübergreifend.

Waren Sie überrascht vom Engagement der Kickers
für die Energiewende und den Klimaschutz in Stuttgart?
Es hat mich nicht überrascht, dass ein Sportverein mit langer Tradition sich für die Energiewende in der Landeshauptstadt Stuttgart engagiert. Der Klimaschutz ist entscheidend für ein lebenswertes Stuttgart – heute und in Zukunft. Das umzusetzen verbindet uns als Stadtwerk mit allen heimatverbundenen Vereinen, Institutionen, Unternehmen sowie Stuttgarterinnen und Stuttgartern. Ich bin begeistert, mit welcher Motivation und welchem Ehrgeiz die Kickers die Energiewende in die Hand nehmen. Bereits seit mehreren Jahren versorgen wir das Vereinsgelände auf der Waldau und das GAZi-Stadion mit Ökostrom. Auf dem Dach des GAZi-Stadions haben wir im Auftrag der Stadt eine Photovoltaik-Anlage installiert. Der so produzierte Sonnenstrom wird direkt vor Ort für Heimspiele und Events genutzt. Diese und weitere kleine Projekte sind aber noch längst nicht alles. In naher Zukunft wollen wir mit den Kickers eine CO2-Bilanz für die Vereinsgebäude auf der Waldau erstellen. Ziel ist es, daraus gemeinsam kurz- und langfristige Maßnahmen zu entwickeln, um CO2 für Stuttgart einzusparen.

Das Sportangebot auf der Waldau ist vielfältig, erreicht viele Menschen und wird in der Öffentlichkeit entsprechend wahrgenommen.
Können die Kickers auch als Vorbild für andere Vereine dienen?
Fußball genießt viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und macht das Energiewende-Engagement weithin sichtbar. Die Kickers sind auch sehr erfolgreich in der Leichtathletik, beim Handball und Tischtennis und fördern eine lebendige
Nachwuchsarbeit. So erreichen sie außerdem ein breites Spektrum an Sportlerinnen und Sportlern sowie Fans aller Altersgruppen und schaffen mit ihrem Engagement ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln weit über den Fußballsport hinaus. Auch andere Vereine tragen dazu bei, die Energiewende auf der Waldau voranzubringen. Der Tennisclub TEC Waldau, der Eishockeyclub Stuttgarter Rebels oder das DAV Kletterzentrum auf der Waldau gehören zu unseren Partnern für beispielsweise Ökostrom und Photovoltaik. Das Engagement der Sportvereine hat auf jeden Fall Vorbildcharakter und zeigt die Vielfalt der Projekte, mit denen sich Vereine und Kulturinstitutionen nachhaltig für die Lebensqualität in Stuttgart und einen grünen Fußabdruck engagieren können.

Die Fragen stellte Karl Gutbrod

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Dipl.-Ing. Peter Drausnigg,
Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart

Foto: Stadtwerke Stuttgart

Das Engagement der Kickers

„Als Traditionsverein, der fest in der Region verankert ist, wollen wir mit unserem Handeln unserer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht werden und unseren Teil zur Nachhaltigkeit beitragen“, sagt Kickers-Geschäftsführer Matthias Becher. Tatsächlich bietet der Sportverein viel Engagement, um den Worten Taten folgen zu lassen. Hier ein paar Beispiele:

Erster Nachhaltigkeitsspieltag

Der 6. Spieltag in der Regionalliga Südwest war für die Stuttgarter Kickers ein ganz Besonderer. Denn mit dem Heimspiel gegen die TSG Balingen (2:2) feierten die Blauen vor einer fantastischen Kulisse mit mehr als 4.000 Zuschauern eine echte Premiere: den ersten offiziellen Nachhaltigkeitsspieltag.
Und ein Besuch auf der Waldau zahlte sich an diesem Samstag gleich doppelt aus: Bereits am Vormittag empfing die U19 der Kickers in der ersten Runde des DFB-Pokals der Junioren die U19 des HSV (0:2).

Feuer und Flamme seitens der Partner
Von der Idee, gesellschaftliche Verantwortung mit Fußball zu verknüpfen, waren nicht nur die Verantwortlichen im Verein, sondern auch zahlreiche Partner von der ersten Sekunde an Feuer und Flamme. Mit Garmo AG, MHP – A Porsche Company, Stadtwerke Stuttgart, Stuttgarter Straßenbahnen AG & Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart, Uhlsport GmbH und VPV Versicherungen engagierten sich gleich sechs offizielle Unterstützer, um diesen besonderen Spieltag voranzutreiben.

Mit den Blauen Radlern auf die Waldau
Im Fokus des ersten Nachhaltigkeitsspieltags stand das Thema Mobilität. Die Blauen wollten mit dieser Initiative für eine umweltfreundliche An- und Abreise sensibilisieren. Immer mehr Kickers-Fans entscheiden sich am Spieltag bewusst für eine Alternative zum Auto. Die Blauen Radler, eine fahrradbegeisterte Fan-Initiative, organisieren schon seit Jahren regelmäßig Touren zu den Auswärtsspielen der Stuttgarter Kickers. Und anlässlich dieser Premiere machte sich der Zweirad-Tross inklusive Vereinslegende Enzo Marchese und vielen anderenHobby-Radlern auch auf den Weg auf die Waldau.

Ganz viel Engagement
Und auch im Stadion engagierten sich die Blauen Radler am Nachhaltigkeitsspieltag in Form einer Umfrage und beim Rahmenprogramm. Knapp 1.000 Zuschauer wurden befragt, wie sie sich auf dem Weg ins Stadion gemacht haben. Das Ergebnis: über die Hälfte ohne Auto. Der Großteil (mehr als 40 Prozent) ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist. Fünf Prozent mit dem Fahrrad und wiederum knapp fünf Prozent zu Fuß. Eine wichtige Erkenntnis dieser Umfrage war, dass viele, die mit dem Auto angereist sind, ebenfalls die Bahn genutzt hätten, wenn es auch am Wochenende eine Direktverbindung vom S-Bahnhof Vaihingen auf die Waldau gegeben hätte. Dieses Feedback wird von den Kickers sehr gerne weitergeleitet.
Ebenfalls viel Engagement zeigten die Blauen Radler mit ihrem eigenen Stand. Ausgestattet mit Glücksrad und spannender Fahrrad-Lektüre war dieser sowohl für Groß als auch Klein ein echter Anziehungspunkt.

Kurz vorm Anpfiff setzten auch die Teams beider Mannschaften ein wichtiges Zeichen. Ausrüster Uhlsport stellte den Akteuren speziell designte – und selbstverständlich nachhaltig produzierte – Einspiel-Shirts zur Verfügung.
Als diese von den Spielern nach Abpfiff an die jüngsten Zuschauer im Stadion verschenkt wurden, war die Freude auf den Rängen groß.

Bequem und umweltfreundlich
Ein starkes Signal für einen bequemen und ökologisch nachhaltigen Transfer setzte in der Halbzeit der VVS: Mit der Übergabe des Kombi-Tickets symbolisierten der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart und die Stuttgarter Kickers die Verlängerung einer tollen und wichtigen Kooperation. Eine kostenlose An- und Abreise per Bus und Bahn ist mit dem Erwerb einer Eintrittskarte für die Blauen auch in der Saison 2023/24 garantiert.

Nachhaltige Gewinne en masse
Auch mit den anderen Partnern wurden im Vorfeld tolle Aktionen auf die Beine gestellt. Via Social Media fanden in der Spieltags-Woche jede Menge Verlosungen statt, die auf eine ressourcenschonende An- und Abreise via E-Moped oder Bus und Bahn einzahlen – von einer kostenlosen Registrierung fürs Stella-Sharing bis zum Gewinn eines Deutschland-Tickets.

CSR-Engagement der Blauen
Von der Kinder- und Jugendförderung über Projekte, die auf den Klimaschutz einzahlen bis zu einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit – gemeinsam mit der großen Kickers-Familie hat der Verein im Bereich CSR bereits tolle Erfolge erzielt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Im Gegenteil: Aufbruchstimmung wollen die Kickers nicht nur auf sportlicher Ebene, sondern auch mit ihrem Nachhaltigkeits-Engagement entfachen. Deshalb wird im Verein auch in Zukunft jeden Tag aufs Neue voller Einsatz gezeigt, wenn es darum geht, der sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht zu werden. Es bleibt also gespannt. Die nächsten Aktivitäten lassen nicht lange auf sich warten.
Wer Anregungen für den CSR-Bereich hat, Unterstützung bei eigenem gesellschaftlichen Engagement benötigt oder die Kickers bei ihren Projekten unterstützen möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen: Ansprechpartnerin bei den
Kickers ist Rionna Roth, erreichbar per E-Mail unter: csr@stuttgarter-kickers.de

Kein Verein ohne Familie

„Als Traditionsverein, der fest in der Region verankert ist, zeigen die Stuttgarter Kickers eine weltoffene Haltung. Der Verein steht für Vielfalt und Antidiskriminierung. Diese Werte sind für uns unverhandelbar und tief in der DNA der Blauen verwurzelt. Attribute wie Geschlecht, Religion oder sexuelle Orientierung spielen weder bei der Auswahl von Mitarbeitenden noch bei Partnerkooperationen eine Rolle“, sagt Geschäftsführer Matthias Becher. Die Kickers-Familie ist divers. Und doch eint sie vor allem eines: das Blaue Herz. „Dieser gemeinsame Nenner erfüllt uns mit Stolz und bringt insbesondere unseren zweiten Leitsatz ,Kein Verein ohne Familie‘ perfekt auf den Punkt“, so Becher.

Kein Fußball ohne Herz

Die Stuttgarter Kickers wollen mit ihrem Handeln der sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht werden und ihren Teil zur Nachhaltigkeit beitragen – und zwar jeden Tag aufs Neue.

Soziales: Im Bereich „Soziales“ fokussieren sich die Kickers vor allem auf die Kinder- und Jugendförderung sowie den Support von regionalen Projekten. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt zum Beispiel der Kickers Kids Club ein, der fußballbegeisterten Kindern eine tolle Heimat bietet, ihre Leidenschaft bei den Blauen auszuleben. Aber auch Freikarten für den guten Zweck oder Kooperationen mit Schulen und Vereinen sind für den Verein echte Herzens-
angelegenheiten.
Ökologisches: Der Part „Ökologisches“ vereint ressourcenschonende Maßnahmen wie das VVS-Kombi-Ticket, elektronische Eintrittskarten oder Mehrwegbecher im GAZi-
Stadion auf der Waldau. Ebenfalls im Fokus steht hier die Partnerschaft mit den Stadtwerken Stuttgart. Dank dieser Kooperation konnten zum Beispiel via Crowdfunding energiesparende Flutlichter realisiert werden. Und als „Partner der Energiewende“ werden viele weitere Projekte auf den Weg gebracht, die langfristig auf den Klimaschutz einzahlen.
Ökonomisches: Im Bereich „Ökonomisches“ wird sichergestellt, dass nicht nur gesund, sondern vor allem auch nachhaltig gewirtschaftet wird. Dabei spielt neben dem eigenen Engagement auch das der Partner eine wichtige Rolle. Kein Verein ohne Familie – so lautet einer der Kickers-Leitsätze. „Und wir sind stolz auf unsere Kickers-Familie, mit der wir gemeinsam schon heute die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft stellen“, sagt Geschäftsführer Matthias Becher.

Die Blauen Radler, eine fahrradbegeisterte Fan-Initiative, organisieren schon seit Jahren regelmäßig Touren zu den Auswärtsspielen der Stuttgarter Kickers.

Foto: SV Stuttgarter Kickers e.V.

„Für die Kickers gehört es dazu,
sich über den Sport hinaus aufzustellen“

Interview mit Matthias Becher,
Geschäftsführer der Stuttgarter Kickers

Sehr geehrter Herr Becher, es gibt in der heutigen Zeit unzählige Institutionen, die sich professionell oder ehrenamtlich dem Thema Ökologie verschrieben haben.
Jetzt auch die Stuttgarter Kickers.
Wie kam es dazu?
Themen wie Nachhaltigkeit & Gesellschaftliche Verantwortung haben allein durch unser Sport-Angebot für Kinder und Jugendliche per se bereits eine 124-jährige Tradition, nicht nur im Fußball sondern u. a. auch im Handball oder der Leichtathletik. Auch wer unser Trainingsgelände inmitten der Waldau am Naherholungsgebiet kennt, verbindet automatisch ökologische Aspekte mit unserem Verein.
Spätestens mit der bewussten Umstellung auf Ökostrom 2016 und dem Beginn unserer Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Stuttgart ist das Thema Ökologie weiter in den Fokus gerückt.
Gleichzeitig haben wir uns im letzten Jahr noch einmal verstärkt auf den Weg gemacht, uns intern nun ganz bewusst mit der gesamten CSR-Thematik zu beschäftigen und explizit zu erfassen mit welchen Maßnahmen wir bereits im sozialen, ökonomischen und eben auch ökologischen Bereich unseren Beitrag leisten und zuletzt mit dem 1. offiziellen Nachhaltigkeitsspieltag zu einem Heimspiel der 1. Mannschaft auch nach außen hin stark wahrnehmbar auf die Thematik aufmerksam gemacht.Auch wenn im Kern unser Auftrag weiterhin im Sport liegen wird und wir als Traditionsverein die Menschen in der
Region mit unserem Erlebnis von Fußball pur begeistern möchten, gehört es zu einem Verein wie die Stuttgarter
Kickers dazu, sich auch darüber hinaus bewusst aufzustellen.

Sie sind nun auch „Partner der Energiewende“, einer Aktion der Stadtwerke Stuttgart.
Was war zu tun, um diese Auszeichnung zu erhalten?
Die bereits angesprochene Umstellung auf Ökostrom 2016 und die positive Entwicklung der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Stuttgart waren der Auslöser, diese Auszeichnung zu erhalten, worauf wir überaus stolz sind und es als Ansporn nehmen, die nächsten Schritte in diesem Bereich zu gehen. Mit der Umstellung auf LED-Flutlichter für unseren Nachwuchs auf dem Trainingsgelände gemeinsam über ein überaus erfolgreiches Crowdfunding mit den Stadtwerken Stuttgart hat dem ganze Thema nochmals deutlich Aufschwung gegeben. Aber auch „kleinere“ Aktionen wie die bewusste Kommunikation der PV-Anlage auf dem
Stadiondach oder die Nutzung einer Solarbank der Stadtwerke Stuttgart auf unserem Gelände sind positive Beispiele, die wir gerne auch nach außen kommunizieren.

Die Flutlichtanlage wird mit LED-Lichtern betrieben.
Ein „Leuchtprojekt“ im wahrsten Sinne des Wortes?
In Kooperation mit den Stadtwerken Stuttgart konnte 2020 ein Projekt realisiert werden, von dem die Stuttgarter Kickers noch über Jahre hinweg profitieren: Nachhaltige Flutlichter. Via Crowdfunding kamen innerhalb weniger Wochen mehr als 50.000 Euro zusammen, die es ermöglichten, alte Leuchtmittel durch nachhaltige LED-Strahler zu ersetzen und damit unserem Fußballnachwuchs und unserem Leichtathletik-Team optimale Trainingsbedingungen zu bieten. Speziell in den Wintermonaten fanden Einheiten vor der Modernisierung oftmals im Dunkeln statt. Den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern sind wir noch heute unendlich dankbar. Auch hier war die positive Außenwirkung ein zusätzlicher Faktor den eingeschlagenen Weg step by step weiterzugehen.

Sie hatten den „1. Nachhaltigkeitsspieltag“ der Stuttgarter Kickers im Heimspiel gegen Balingen Anfang September bereits angesprochen.
Wie ist Ihr Resümee?
Die Rückmeldungen sowohl intern, von Fans, Sponsoren und der Öffentlichkeit waren tatsächlich überwältigend. Durch unser vorgelagertes DFB-Pokalspiel unserer U19 Junioren gegen den Hamburger SV konnten wir das Thema Nachwuchs und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken. Ansonsten haben wir den Schwerpunkt auf den Bereich Mobilität gelegt und in der Woche zuvor mit täglichen Posts gemeinsam mit unseren Partnern auf klimafreundliche Möglichkeiten verwiesen, die zur An- und Abreise genutzt werden können. So hat unsere Radler-Fanabteilung eine gemeinsame Fahrradtour zum Stadion angeboten, welche große Zustimmung gefunden hat. Aber auch die Möglichkeiten, kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit Stella-Elektrorollern anzureisen, wurde dankend angenommen.
Das Ergebnis bei knapp 1.000 Befragten der 4.000 Zuschauern: über die Hälfte ist ohne Auto angereist. Der Großteil (mehr als 40 Prozent) ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen, fünf Prozent mit dem Fahrrad und wiederum knapp fünf Prozent zu Fuß.
Gleichzeitig hat mir die Motivation und das Engagement unserer Partner als „offizielle Unterstützer des 1. Nachhaltigkeitsspieltags“ gezeigt, wie groß die Möglichkeiten sind, gemeinsam auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und seinen kleinen Beitrag aktiv zu leisten.

Auch im Bereich der sozialen Verantwortung sind die Stuttgarter Kickers aktiv.
Was gab den Ausschlag dafür und welche Aktionen gibt es?
Im Bereich „Soziales“ fokussieren wir uns vor allem auf die Kinder- und Jugendförderung sowie den Support von regionalen Projekten. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt zum Beispiel unser Kickers Kids Club ein, der fußballbegeisterten Kindern eine tolle Heimat bietet, ihre Leidenschaft bei den Blauen auszuleben. Aber auch Freikarten für den guten Zweck oder Kooperationen mit Schulen und Vereinen sind für uns echte Herzensangelegenheiten.

Ein breites Angebot schaffen wir mittlerweile über unsere Porsche Fußballschule bei der wir Spaß und Entwicklung vereinen: Unter diesem Motto bieten Porsche und die
Stuttgarter Kickers fußballbegeisterten Kindern altersgerechte Wettbewerbe, in denen vor allem die Bereiche Technik, Taktik, Persönlichkeit und Kondition im Vordergrund stehen. Unser ganzheitliches und systematisches Ausbildungskonzept passt das Training individuell an den Leistungsstand der Kinder an – so haben Fußballneulinge genauso viel Spaß wie Vereinsspieler. Ein echtes Highlight für die Kleinen ist der gelegentliche Besuch von Spielern aus der ersten Mannschaft.

Gerade die Kooperationen mit starken Partnern helfen uns hierbei, unseren Beitrag zu leisten. Ob im Fußball, Handball oder in der Leichtathletik: Auch hier fördern die Stadtwerke Stuttgart unseren Nachwuchs regelmäßig abteilungsübergreifend mit dem Vereinsjugendpreis. Ausgezeichnet werden damit Talente, die sowohl durch ihre sportlichen Leistungen als auch ihr soziales Engagement besonders auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Preis zahlt vor allem auf unser Ziel ein, Kindern und Jugendlichen nicht nur eine Heimat für sportlichen Erfolg zu bieten, sondern darüber hinaus auch dabei zu unterstützen, sich persönlich weiterzuentwickeln.

Was ist als nächstes geplant?
Von der Kinder- und Jugendförderung über Projekte, die auf den Klimaschutz einzahlen bis zu einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit – gemeinsam mit unserer Kickers-Familie haben wir im Bereich CSR bereits tolle Erfolge erzielt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Im Gegenteil: Aufbruchstimmung wollen wir nicht nur auf sportlicher Ebene, sondern auch mit unserem Nachhaltigkeits-Engagement entfachen.
Deshalb werden wir auch in Zukunft jeden Tag aufs Neue vollen Einsatz zeigen, wenn es darum geht, unserer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht zu werden.
Die nächsten großen Schritte sind sicherlich ein erster offizieller Nachhaltigkeits-
bericht als absolute Premiere für einen Regionalligisten oder auch die Erfassung des CO2-Fußabdrucks, um die Bemühungen nachhaltig auf ein breites Fundament zu stellen.
Dabei sind wir für Anregungen und Unterstützung für unseren CSR-Bereich jeder Zeit offen und freuen uns über jegliches Feedback. Gerne auch direkt an mich unter csr@stuttgarter-kickers.de.

Matthias Becher,
Geschäftsführer der SV Stuttgarter Kickers e. V.

Foto: SV Stuttgarter Kickers e.V.

Die Idee, gesellschaftliche Verantwortung mit Fußball
zu verknüpfen,ist den Stuttgarter Kickers unter anderem beim
1. Nachhaltigkeitsspieltag Anfang September mit Bravour gelungen.

Foto: SV Stuttgarter Kickers e.V.

Ökologische Maßnahmen der Kickers

Strom durch Sonnenenergie: Photovoltaik-Anlage auf dem Stadiondach
Auf dem Dach der Haupttribüne des GAZi-Stadions auf der Waldau wird Ökostrom mithilfe unseres Partners Stadtwerke Stuttgart erzeugt. Die Stadtwerke haben im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart die Photovoltaik-Anlage geplant und installiert. Seit 2020 produziert sie pro Jahr rund 30.000 Kilowattstunden Ökostrom aus Sonnenenergie. Das spart mehr als 9.000 kg CO2 für Stuttgart ein. Der erzeugte Sonnenstrom wird direkt vor Ort genutzt oder, sollten keine Heimspiel oder Events stattfinden, eingespeist. Wenn die Sonne einmal nicht scheint, läuft im GAZi-Stadion dennoch alles nach Plan. An solchen Tagen oder in den Abendstunden kommt Ökostrom der Stadtwerke aus dem Stromnetz zum Einsatz.

Dank Crowdfunding mehr Durchblick: nachhaltige Flutlichter
In Kooperation mit Stadtwerke Stuttgart konnte 2020 ein Projekt realisiert werden, von dem die Stuttgarter Kickers noch über Jahre hinweg profitieren: nachhaltige Flutlichter. Via Crowdfunding kamen innerhalb weniger Wochen mehr als 50.000 Euro zusammen, die es ermöglichten, alte Leuchtmittel durch nachhaltige LED-Strahler zu ersetzen und damit unserem Fußballnachwuchs und Leichtathletik-Team optimale Trainingsbedingungen zu bieten. Speziell in den Wintermonaten fanden Einheiten vor der Modernisierung oftmals im Dunkeln statt. Den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern sind wir noch heute unendlich dankbar.

Umweltfreundlich und praktisch Mehrwegbecher im GAZi-Stadion
Einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz leisten unsere Mehrwegbecher, die sich bei den Heimspielen der Blauen großer Beliebtheit erfreuen. Im Gegensatz zu Plastikgefäßen ist die Variante aus Polypropylen ressourceneffizient, klimafreundlich und verhindert Abfälle. Ein weiterer Vorteil: Dank eines speziellen Henkels sind die Mehrwegbecher besonders handlich und lassen sich bequem in der Mehrzahl transportieren. Somit sind während der 90 Minuten keine unnötigen Wege nötig und Tore können vom Platz aus – und nicht beim Schlangestehen – bejubelt werden.

Via QR-Code ins Stadion – Elektronische Tickets für die Kickers
Mit dem Vorantreiben der Digitalisierung zahlen die Stuttgarter Kickers gleichzeitig auf den Umweltschutz ein. Seit der Saison 2022/23 können Fans Eintrittskarten für die Heimspiele der Blauen auch in der elektronischen Version erwerben. Ob zu Hause, im Büro oder auf dem Weg ins Stadion: Innerhalb weniger Klicks landen die E-Tickets direkt auf dem Smartphone. Von dort aus können sie dann zum Beispiel in die Wallet-App geschoben werden, um via QR-Code schnell und bequem Zutritt zum Spiel zu erhalten. Bereits in der Premieren-Saison konnte der Papierverbrauch um mehr als 50 Prozent reduziert werden.

Bequem und umweltfreundlich: das VVS-Kombi-Ticket
Dank einer Kooperation mit dem VVS werden die Blauen ihrer ökologischen Verantwortung bereits mit der Anreise zu den Heimspielen gerecht. Via Kombi-Ticket, das sowohl den Eintritt als auch die kostenlose An- und Abfahrt per Bus und Bahn beinhaltet, können Fans den Stadionbesuch genießen, ohne dabei mit dem Auto anreisen zu müssen. Das ist dank der perfekten Anbindung nicht nur die bequemere, sondern vor allem auch umweltfreundlichere Variante.