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Der nächste Sturm kann kommen

Wie Hausbesitzer ihr Eigentum absichern

Das Klima wandelt sich – und damit wächst auch in gemäßigten Regionen das Risiko von Starkwetterereignissen. Dauerregen, Gewitter und orkanartige Windböen können zu gravierenden Schäden wie abgedeckten Dächern oder vollgelaufenen Kellern führen. Rund 770.000 Mal nahmen Hausbesitzer in Deutschland 2019 ihre Wohngebäudeversicherung in Anspruch, weil Sturm und Hagel sichtbare Spuren der Verwüstung hinterlassen haben. Diese Zahl nennt Statista auf Basis von Erhebungen der Versicherungswirtschaft.

Vor Wettergefahren umfassend geschützt
Das Eigenheim stellt für die meisten den wertvollsten Besitz dar, den sie sich im Laufe ihres Lebens erarbeiten. Ein Schutz vor den finanziellen Folgen eines Sturms ist daher unverzichtbar, zumal für die Zukunft eine weitere Zunahme von Starkwetterereignissen erwartet wird. Eine Hausratversicherung alleine reiche dabei nicht aus, unterstreicht Thomas Gebhardt von der Waldenburger Versicherung: „Während die Hausratpolice bewegliche Besitzgegenstände etwa gegen Einbruch oder Vandalismus absichert, deckt die Wohngebäudeversicherung mögliche Schäden am Eigenheim selbst ab.“ Das betrifft alle fest eingebauten Dinge, vom Dach über Sanitär- und Elektroinstallationen bis hin zur Garage oder dem Carport. Häufig sind auch Zäune, Überdachungen auf der Terrasse sowie kleinere Gartenhäuser eingeschlossen. Die Versicherung tritt ein bei Schäden, die beispielsweise durch Feuer, Blitzschlag, Leitungswasser, Sturm oder Hagel entstehen. Zusätzlich können sich Hausbesitzer auch gegen Elementargefahren wie Überschwemmung, Rückstau, Erdrutsch oder Schneedruck absichern. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt und ob man das Gebäude selbst bewohnt oder vermietet.

Höherer Schadensersatz bei besserer Energieeffizienz
Die Prämien für eine Wohngebäudeversicherung hängen von der jeweiligen Hausgröße ab. Tipp: Bei der Police sollte man darauf achten, dass im Schadenfall der jeweilige ortsübliche Neuwert ersetzt wird oder entstehende Reparaturkosten komplett abgedeckt sind. Unter www.waldenburger.com etwa gibt es ausführliche Informationen sowie die Möglichkeit, anonym und unverbindlich die eigene Prämie zu errechnen. Besonderheiten sind unter anderem die Innovationsgarantie und die Übernahme von Mehrleistungen bei Investitionen in energiesparende Techniken. Das gilt beispielsweise für eine neue Heizung, eine Wärmedämmung oder Fenster und Türen mit besserer Energieeffizienz.

Die Flutkatastrophe im Juli hat die Existenz vieler Menschen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zerstört. Bundesweit sind aktuell nur 46 Prozent aller Gebäude gegen die finanziellen Folgen solcher Naturgefahren versichert, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Denn Standardpolicen der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung decken ausschließlich Schäden ab, die durch Brände, Blitzeinschläge, Sturm und Hagelschauer verursacht werden. Vor weiteren Naturgefahren schützt nur eine zusätzliche Elementarschadenpolice.

Foto: djd/Waldenburger Versicherung/iStockphoto/Chris Sadowski

Schlüsse aus der Flutkatastrophe
Nach der Flutkatastrophe im Juli schätzte das Bundesfinanzministerium den Finanzbedarf zur Beseitigung der nicht versicherten Flutschäden auf rund 30 Milliarden Euro. Daraufhin ist die Debatte darüber entbrannt, wie Schäden durch Naturkatastrophen künftig besser abgesichert werden können.

„Das Risiko durch Starkregen, Hochwasser oder auch Erdbeben und Lawinen wird nach wie vor unterschätzt“, sagt Ralf Keischgens. Der DEVK-Direktionsbeauftragte hat nach der Flutkatastrophe viele Schäden begutachtet – vor allem im Ahrtal, rund um Trier und in der Eifel. „Der größte gemeldete Schaden im Zusammenhang mit den Überflutungsereignissen beträgt über eine Million Euro“, so Keischgens. Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge sind aktuell nur 46 Prozent aller Gebäude in Deutschland gegen die finanziellen Folgen von Naturgefahren versichert. Denn Standardpolicen der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung decken ausschließlich Schäden ab, die durch Leitungswasser, Brände, Blitzeinschläge, Stürme und Hagelschauer verursacht werden.

Andere Elementarschäden durch Naturereignisse wie Starkregen, Lawinen oder Erdbeben benötigen eine zusätzliche Police. Bei einigen Versicherungen ist der Schutz gegen weitere Naturgefahren automatisch enthalten – es sei denn, Versicherte lehnen dies ausdrücklich ab. Hausbesitzer und Mieter sollten daher prüfen, welche Naturrisiken in ihrer Police abgedeckt sind. Anhaltender Starkregen kann in jeder Region auftreten und ist deshalb wesentlich häufiger Grund für Hausrat- und Gebäudeschäden als das Hochwasser großer Flüsse.

Schnelles Handeln ist gefragt
Wer von Überschwemmung betroffen ist, sollte umgehend seine Versicherung kontaktieren. Ist die Gefahr vorbei, zählt Schnelligkeit. „Das Wasser sollte so rasch wie möglich abgepumpt und das Gebäude gereinigt und getrocknet werden, um weitere Schäden zu vermeiden“, rät Ralf Keischgens. Besonders hochwertige beschädigte Gegenstände sollten zunächst noch nicht entsorgt, sondern gesammelt werden, falls ein Gutachter sie nachträglich besichtigen möchte. „Es ist immer hilfreich, wenn die Geschädigten außerdem eine Liste mit allen zerstörten Gegenständen anlegen“, so Keischgens. Fotos und Videos zur Dokumentation seien ebenfalls nützlich. Versicherer zahlen bei Elementarschäden den Wiederaufbau in gleicher Art und Güte zum Neupreis.
djd

 

Die Wohngebäudeversicherung tritt unter anderem bei Schäden ein, die durch einen Sturm verursacht werden.

Foto: djd/Waldenburger Versicherung/iStockphoto/Chris Sadowski