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Architekten in der Region Stuttgart:

FINCKH ARCHITEKTEN BDA:
EINFACH AUSSERGEWÖHNLICH.

Einfach zu bauen ist leicht. Außergewöhnliche Lösungen für spezielle Bausituationen zu finden, die leicht und einfach wirken, ist dagegen etwas Besonderes. Jahr für Jahr werden Thomas Sixt Finckh und sein Bruder Chris Finckh dafür mit Architekturpreisen belohnt.
In ihren Büros finckh architekten bda in Stuttgart und Esslingen entwickeln sie architektonisch und ökologische überzeugende Bauwerke – einzigartige und passgenaue Wohnhäuser, die einer Kernphilosophie entspringen: „Unsere Architektur entwickelt sich ausschließlich aus der Aufgabe und dem Kontext des Ortes“, erklärt Thomas Sixt Finckh. Obwohl in der Tradition der klassischen Moderne, geht ihre Architektur mit neuen Materialien und einer offenen Denkweise ganz neue Wege ein.

 

Haus CC
Am südlichen Rand eines Neubaugebietes in Plochingen liegt das Haus CC. Das neue Wohngebiet „Stumpenhof 2“ entwickelt sich dort an einem Südhang, mit herrlichem Blick über das Neckartal und auf die Silhouette der Schwäbischen Alb. Geprägt wird das Neubaugebiet von überwiegend banaler Bauträgerarchitektur.

Ein einfacher, klarer, monolithischer Baukörper, der von zwei weißlasierten Sichtbeton-Giebelwänden begrenzt wird, die im Süden vom First bis auf den Boden führen. Die beiden oberen Kanten dienen dabei als Regenrinnen. Sie leiten das Regenwasser des Süddaches in einem offenen Gerinne in den Garten ab. Zwischen den beiden, prägenden Scheiben entwickelt sich das Gebäude terrassenartig und öffnet sich großflächig nach Süden. Es entstehen sonnige Aufenthaltsbereiche mit fantastischem Weitblick und Anbindung an die Natur. Die aufsteigende Landschaft wird baulich weitergeführt. Mit dieser offenen Geste wird förmlich die Energie des Ortes absorbiert und an die Bewohner weitergegeben.

Die kubischen Gebäudefassaden orientieren sich zum bebauten Umfeld und sind eher geschlossen gehalten, mit wenigen wohlproportionierten Fensteröffnungen. Die zwei Ebenen des Hauses sind klar in ihren Nutzungen gegliedert. Die Räume der unteren Ebene sind dem privaten Rückzugsbereich zugeordnet, mit jeweils eigenständigen Blickbezügen zur Natur. Die obere, weitläufige Ebene mit ihrer sakralen Anmutung bildet den Wohnraum: der offene Dachraum mit Küche, Essen, Lounge und der vorgelagerten großen Dachterrasse vermittelt den Bewohnern Freiheit und Offenheit.

Eine sichtbare Stahlbetonkonstruktion mit kerngedämmten Außenwänden, die außen weiß pigmentiert und innen natur- belassen sind, sowie die thermisch aktivierten Böden, zum Heizen und Kühlen, generieren zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Raumklima. Zusätzlich sorgt eine solide Haustechnik mit einer Geothermie-Wärmepumpe und der Herstellung des eigenen Stromes über eine unauffällige, integrierte PV-Anlage, für einen CO2-freien und günstigen Betrieb mit einem Endenergiebedarf von 18,6 kWh/(qm.a).

Haus CC ist ein nachhaltiges, architektonisches Bauwerk aus wertigen, langlebigen Materialien mit hochwertigen, ehrlichen Oberflächen, die Strukturen und Haptik schaffen und dem Gebäude eine Einzigartigkeit gibt und es zur persönlichen 3. Haut der Bewohner werden lässt.

Haus CC

Fotos: FINCKH ARCHITEKTEN

Haus F
In Esslingen am Neckar liegt ein schmales Grundstück an einem steilen Hang – eigentlich unbebaubar. Der Grund: Die schmale und steile Parzelle wurde zuvor als Zufahrtsstraße genutzt. Der Traum vom eigenen Haus für seine Familie war für Thomas Sixt Finckh wegen der horrenden Immobilienpreise im Raum Stuttgart lange nur ein Wunsch. Hier nun sollte für den Architekten der Wunsch in Erfüllung gehen.
Unter Einhaltung der Grenzabstände war nur ein 4,70 Meter breites und 14 Meter langes Haus möglich, das sich nun als schlanker Baukörper zwischen die Nachbarhäuser in den Berg schiebt. Daher ließ sich Thomas Sixt Finckh etwas Ungewöhnliches einfallen: ein leuchtender Kristall. Bestehend aus sehr dünnen, transluzenten Polycarbonat-Wänden, die dem schmalen Haus im Inneren mehr Raum generieren.
Auf diese Weise entstand ein puristisches Wohngebäude, dessen Konzept sich exakt an die besonderen baulichen Bedingungen anpasst: transparent und offen.
Eine Tragstruktur aus filigranen Sichtbetonscheiben gliedert die Räume. An den Traufseiten öffnen geschosshohe Glasfassaden das Gebäude. Die Innenräume orientieren sich zum Grün des Gartens, zur Aussicht über das Neckartal und auf die Schwäbische Alb. Die Flanken, also die ungewöhnlich langen Giebelfassaden, sind mit dünnen Hochleistungspaneelen als transparente Wärmedämmung verkleidet. Es handelt sich dabei um nur 6 Zentimeter dicke, aber aus zwölf Kammern aufgebaute Polycarbonatplatten, die in der Höhe ungeteilt über die Geschossdecken reichen. Dort, wo sie die Betonwandscheiben berühren, ist darunter eine zusätzliche Wärmedämmung aufgebracht. Die bis zu sieben Meter breiten Öffnungen werden frei überspannt, hier reicht die Steifigkeit der Randprofile aus, um einen stabilen Raumabschluss herzustellen.
Diese transluzenten (lichtdurchlässigen und undurchsichtigen) Fassaden sorgen für Privatheit gegenüber den Nachbarn, vor allem aber erwärmen und belichten sie im Winter den Raum, während im Sommer der steilere Sonneneinfall reflektiert wird. Die Glasflächen an den Traufen werden an Sommertagen verschattet, nachts sorgt die natürliche Konvektion über einen zentralen Luftraum für Abkühlung. LED-Leuchten reduzieren den Stromverbrauch um 80 Prozent. Zudem wird der Passivhausstandard mit 15 kWh/(m²·a) durch eine Sole-
Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmesonden für die Fußbodenheizung, einer PV-Anlage auf dem Dach erreicht.

Haus F

Fotos: FINCKH ARCHITEKTEN

Haus SO
Auf halber Höhe von Esslingen am Neckar, in einer dörflichen, kleinteiligen Struktur liegt es: das Traumhaus eines Seniorenpaares. Gerade mal 5 m breit und 13 m lang, auf einem nach Süden leicht abfallenden Grundstücke welches jahrzehntelang als PKW-Stellplatz genutzt wurde.
Eigentlich wollte das junggebliebene Rentnerehepaar zunächst einen Carport darauf errichten. Doch wie sie erfuhren, dass dieses Restgrundstück als Bauland ausgewiesen ist, änderten sie ihren Plan. Sie erfüllten sich den Wunsch „ein Zuhause, an dem sie jeden Tag im Urlaub sein dürfen.“ Der jahrelange Traum vom eigenen, kleinen, bescheidenen Häuschen.
Doch ihr Budget war klein und die Banken sagten nein zu einer größeren Finanzierung, wie es bei Senioren nun mal in der Regel der Fall ist, was Kreditanträge bei Banken belangt.
Doch das Konzept und der Entwurf von FINCKH ARCHITEKTEN ermöglichte es dem Seniorenpaar ihren Traum zu realisieren. Mit Eigenleistung und dem Einsatz günstiger Serienprodukten sowie der Reduzierung von Arbeitsprozessen konnte der enge Kostenrahmen eingehalten werden. Auf dem bis dahin als unbebaubar geltenden Grundstück errichteten sie ein kleines, günstiges, ressourcenschonendes „Tiny House“.
Ein einfacher, schlanker Baukörper mit einem seitlich gelegenen, abgeschrägten Giebelwandbereich, der den Eingangsbereich räumlich definiert.
Die vollflächige, transluzente Polycarbonatfassade verwöhnt den Innenraum mit viel Licht und Wärme. Der restliche Kubus ist komplett mit Wellzementplatten verkleidet. Der leicht 
wirkende Baukörper „schwebt“ zum Tal hin und generiert spielerisch die überdachte Stellfläche für das Wohnmobil über den Winter. Im Sommer kann die Fläche als Loggia genutzt werden. Die Konstruktion ist eine Mischbauweise aus Stahlbeton und Holzrahmenbau.
Der Innenraum wirkt wie ehrlicher, haptischer, „veredelter“ Rohbau, der Strukturen schafft und sich auf das Wesentliche konzentriert: Die Wände aus rohbelassenem Beton, eingelegte Heizleitungen zur Bauteilaktivierung, die Stahlbetondecke ist flügelgeglättet und farblos zum fertigen Fußboden imprägniert. Es gibt keine Flure, keine Restflächen, nur einen schmalen, fließenden Innenraum, der Weiten öffnet und Freiheit vermittelt.
Das Gebäude ist zudem ein kleiner aber gehaltvoller Beitrag zum Thema Wohnungsnot und ressourcenschonender Nachverdichtung innerstädtischer Restflächen.

Haus SO

 

Fotos: FINCKH ARCHITEKTEN

 

Kita und Wohnhaus am Neckarbogen
FINCKH ARCHITEKTEN können aber auch Kita und Mehrfamilienhäuser. Bis zu 90 Kinder im Alter bis 6 Jahren können in der fünfgruppigen Kindertagesstätte auf dem Grundstück H6 der ehemaligen Bundesgartenschau am Neckarbogen in Heilbronn betreut werden. Die Architektur greift das kindliche Spiel mit hölzernen Bauklötzen auf und stapelt Quader aufeinander, die einzelne Funktionsbereiche abgrenzen und Räume bilden. Eine Besonderheit des Gebäudes stellt das Atrium als kommunikativer Mittelpunkt und Ort der Begegnung für Kinder und Familien dar. Hier entstand eine grüne Spiellandschaft mit Treppen und Rutschen, Garten- und Sandloggien, Bäumen und Terrassen, Sitzinseln und Dachgarten sowie weitläufigen Innen- und Außenflächen zum Spielen und Toben. Hier kommt die Natur ins Haus.

Ergänzt wird die Kita durch vier kompakt gestaltete Wohnungen im 4. Obergeschoss mit der Zielgruppe alleinerziehende Mütter oder Väter mit einem Kind. Auch hier können Haushalte mit kleinerem Einkommen in geförderten Wohnungen zum Zug kommen. Chris Finckh: „Wir wollen ein Gebäude schaffen, das gefüllt ist mit der Energie von Kindern, dem Duft des Holzes und der Kraft und Schönheit der Natur.“
Ein 6-geschossiges Wohnhaus steht als monolithisches, mineralisches Gebäude im Kontrast neben dem filigranen, organischen Holz-Hybrid-Gebäude des Kinderhaues.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über ein mittiges Treppenhaus entlang der Straße. Somit ist ein Maximum an Flexibilität der Wohnungsgrößen mit 1-Zimmer- bis 4-Zimmer-Wohnungen möglich sowie deren Kombination. Es entstanden 15 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von 35 qm bis 100 qm. Zusätzlich gibt es einen gemeinschaftlichen Dachgarten mit überdachter Dachterrasse als zentraler und kommunikativer Ort des Hauses.
Die eingezogenen Loggien sowie die großen, metallischen Rahmenfenster sind prägende Elemente der Fassade und stehen im Kontrast zu der rauhen Putzstruktur, welche als Analogie zur Rindenstruktur eines Baumes gestaltet ist und so eine Hommage an die Natur und zum Gelände der BUGA darstellt.

40 % der Wohnungen werden öffentlich gefördert und sind besonders für Menschen mit geringerem Einkommen vorgesehen. Darüber hinaus sind zwei Einheiten für Menschen mit Handicap in Wohngemeinschaften konzipiert.

Bild 1-3: Kita am Neckarbogen, Heilbronn; Bild 4: Wohngebäude am Neckarbogen, Heilbronn

 

Fotos: FINCKH ARCHITEKTEN

 

 

Lounge boat
FINCKH ARCHITEKTEN belassen es aber nicht beim Wohnen zu Land. „Wir lieben die Natur, das Wasser und den Kontrast zur urbanen Stadt. Genau dieses Spannungsfeld interessiert uns, und dies wollen wir allen Menschen auf besondere Art und Weise zugänglich machen“, so beschreiben die Architekten Tanja Wunderlich-Finckh und Chris Finckh den Impuls um das lounge boat zu entwickeln.
Entstanden ist ein Hausboot mit großflächigen Verglasungen, innovativen Materialien, geradlinigem Design. Seine weiß glänzende, opake Hülle umfasst als transparenter Filter die Räume. Sie lässt das Spiel von Licht und Schatten, von Himmel und Wasser im Innern widerspiegeln und schafft so ein sinnliches Erleben.
Eine zusätzliche variable, textile Schicht im Innenraum unmittelbar vor der Außenhülle kann als Verdunklung oder Blick- bzw. -Sonnenschutz verwendet werden. Durch vier raumhohe Türen lässt sich das Innere in die vier Raumsequenzen Wohnen, Küche, Bad und Schlafen unterteilen. Dem Wohn- und Schlafbereich ist eine Terrasse vorgelagert und kann durch die großflächigen Türen als räumliche Fortsetzung in den Außenraum wirken.
Die Wände und Einbaumöbel sind fest mit dem Boot verbunden. Die Sitzmöbel hingegen sind flexibel nutzbar. Das weiße Lounge-Sofa lässt sich leicht als zusätzliche Schlafmöglichkeiten für zwei Personen umfunktionieren. Eine Leiter am Heck führt zu einem U-förmigen Lounge-Bereich mit Rundumblick, in dem man windgeschützt sitzen kann.
Inzwischen sind unterschiedliche Modelle des lounge boats erhältlich (mehr zum loungeboat lesen Sie online unter: smartliving-magazin.de/alle-ausgaben)

Ob zu Wasser oder an Land: anspruchsvolle Herausforderungen und widrige Rahmenbedingungen schrecken bei FINCKH ARCHITEKTEN BDA niemand ab – sie wecken nur den planerischen Ehrgeiz.

 

© Autor: Klaus Bossert

Lounge boat

 

Fotos: FINCKH ARCHITEKTEN