Skip to main content

Renovieren nach Hochwasserschäden:

Feuchtigkeit effektiv bekämpfen

Wie verheerend Wassermassen für Einrichtung und Immobilie sind, zeigt sich meist erst nach dem Rückgang der Überschwemmung. Hochwasser greift schnell die Bausubstanz an und kann gravierende Schäden hinterlassen. Beim Kampf gegen die Feuchtigkeit sind deshalb vor allem überlegtes Handeln und Geduld gefragt. In vielen Fällen ist nach einem Hochwasser sogar eine Totalsanierung notwendig.

Schritt 1: Gründlich aufräumen und Schaden ermitteln
Ist das Wasser abgepumpt, beginnt die gründliche Renovierung zunächst mit einer großen Aufräumaktion. Dazu müssen alle nassen Gegenstände entsorgt, Möbel von der Wand abgerückt und Fußbodenbeläge entfernt werden. Besonders bei Estrich, Naturdämmstoffen und Gipsputz ist Sorgfalt angebracht. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, Böden komplett auszutauschen. Sind Risse im Mauerwerk zu erkennen, muss unbedingt die Statik überprüft werden. Erst dann kommen Lüfter zum Einsatz, welche die feuchte Luft nach außen abführen. Gegen unangenehme Gerüche helfen Ionisatoren, außerdem kann Löschkalk als Erstanstrich Wassergeruch verhindern.

Achtung Schimmel! Feuchte Wände und warme Temperaturen begünstigen das Entstehen von Schimmel. Hier ist Vorsicht geboten, damit die Gesundheit nicht gefährdet wird. Betroffene Stellen müssen gründlich getrocknet werden. Effektives Lüften ist dabei besonders wichtig: Um Kondensation zu verhindern, sollten die Fenster nur bei kühleren Temperaturen am Abend geöffnet werden. Bei punktuellem Auftreten von Schimmel hilft ein Anstrich mit Kondensschutz. Großflächiger Schimmelbefall sollte vom Fachmann begutachtet werden, der eine Raumluftuntersuchung durchführen kann.

Schritt 2: Sorgfältig trocknen
Mit einem Schnelltest lässt sich überprüfen, ob die Wand trocken ist: Dazu ein Stück Folie luftdicht mit Klebeband an der Wand befestigen. Bildet sich darunter Kondenswasser, ist die Wand noch feucht. Hier ist eine fachmännische Einschätzung gefragt, bevor es mit dem Renovieren und professionellen Trocknen losgehen kann. Keller trocknen besonders langsam, da die Feuchtigkeit nur in eine Richtung abgegeben werden kann. Auch das Trocknen
mit Maschinen nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Entsprechende Entfeuchter sind im Fachhandel vor Ort erhältlich.

Tipp: Beim Einsatz von Entfeuchtern Räume geschlossen halten, damit sich das zu trocknende Luftvolumen nicht vergrößert. Keine Gastrockner verwenden, da sie die Luft zusätzlich anfeuchten.

Schritt 3: Tapezieren und Streichen
Wasserschäden lassen sich nicht mit einer Schicht Tapete oder Farbe überdecken. Erst wenn die Räume komplett trocken sind, kann mit dem Renovieren begonnen werden. Ist die Wand noch nicht vollständig getrocknet, hält die Tapete nicht und Farbe bringt zusätzlich Feuchtigkeit in den Raum. Unter einem Messwert von 65 Digits sind die Wände ausreichend trocken. Durch das Wasser entstandene Salzablagerungen müssen vor dem Renovieren gründlich abgerieben werden. Wasserfeste Materialien und Farben können in hochwassergefährdeten Gebieten vor neuen Schäden schützen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk – KS