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Die Art und Weise wie wir leben verändert sich ständig. Nicht zuletzt aufgrund von einschneidenden Vorkommnissen. Und eines das wohl noch eine so große Präsenz wie kein anderes zeigt, ist der Zweite Weltkrieg. Er prägte Europa, die Menschen, das Leben. Er fegte nicht nur unzählige Personen vom Antlitz der Erde, auch Städte begrub er.

Der Wiederaufbau dieser stellte einen immensen Kraftakt dar. Millionen von Menschen waren schließlich obdachlos und benötigten ein Dach über dem Kopf. Die klassischen Einfamilienhäuser würden dieser extremen Notwenigkeit nicht mehr gerecht, ein neues Konzept musste her. So entstanden sie, die Kolosse, die grauen Monster, die Platten. Wohneinheiten, die Soziale Lösung einer politischen Problematik.

Die Wohneinheiten die gebaut werden, sie sprießen überall in der ganzen Republik aus der Erde mit 10 Stockwerken, oder mehr. Dazu kommen oftmals Einkaufszentren, Ferienanlagen, Hotels. In sich vereinen diese Komplexe eine Anzahl an Wohnungen, wie sie davor niemand kannte. Ein Aufbruch in die Moderne der förmlich im Zeitraffer vollzogen wurde.

Diese Wohnkomplexe wurden zu Symbolen. Auf einmal zog ein nicht gekanntes soziales Miteinander in den Alltag ein, die umgebenden Grünflächen, weitläufigen Innenhöfe ermöglichten dieses Gesellschaftliche Miteinander. Man kennt sich und die Nachbarschaft wächst stetig. Die Wohneinheiten, werden schnell zu dem Sinnbild des Wirtschaftswunders. Und sie prägen unsere Stadtbilder noch heute. Doch nun sind es lebende Fossilien, Zeugen einer anderen Zeit. Meist betrachten wir sie mit Argwohn, vielen sind sie ein Dorn im Auge, mit ihrer fehlenden Ästhetik, ihrer Tristesse. Am liebsten würden wir sie loswerden. Doch vielleicht sollten wir den Blickwinkel ändern. Und sie in einem gesunden Maß als Mahnmale sehen, stille Zeugen einer Problemlösung, derer es nie wieder benötigen sollte. Schöner macht sie das nicht, aber bedeutungsvoller.