Was passiert wenn ein Herrscher beschließt dass eine Stadt neu wird. Von Grund auf anders und stadtästhetisch völlig konform. Wie ist das wenn eine gesamte Stadt neu erfunden wird?
Paris. 1853. In genau diesem Jahr gab Kaiser Napoleon der III. den Auftrag, Paris müsse eine moderne Metropole werden. So kam es das der Stadtplaner George Eugene Haussmann zur Mitte des 19.Jahrhunderts, das Paris wie wir es heute kennen schuf. 150 Kilometer neue Straßen, 600 Kilometer Abwasserkanäle, dazu neue Kreuzungen, Plätze, Parkanlagen. Es verschwanden irrsinnige Mengen an kleinen Gassen und Sträßchen des mittelalterlichen Paris, um Platz zu machen. Für breitere Straßen, die einen Fluss des Verkehres ermöglichten um all die Viertel zu erschließen und Besucher zu beeindrucken. Zehntausende Laternen verliehen der Stadt den Zauber des Lichts, die Fassaden im klassizistischen Stil, mit ihren schmiedeeisernen Verzierungen an den tiefen „französischen Fenstern“ und den charakteristischen Blechdächern. All das dem strengen Pariser-Stil entsprechend, nur knapp der Einheitlichkeit entronnen.
Haussmann‘s Ziel war es eine Stadt aus einem Guss zu schaffen und Paris eine eigene Identität zu verleihen.
Und so verhält es sich nun auch. Paris ist eine Stadt wie keine andere, jedem ein Begriff und Inhaber einer klaren Identität. Die Lichtstimmungen der Straßen, die Prachtbauten und eben die typischen Haussmann-Häuser. Genau das was ein jeder von uns hinter geschlossenen Augen als Bild von Paris manifestiert hat.
Das Paris von Haussmann, ein gigantisches urbanes Projekt, das nach nur drei Jahrzehnten fertiggestellt werden konnte. Und noch heute, über hundert Jahre danach würde George Eugene Haussmann bei einem Spaziergang durch Paris, seine Stadt wiedererkennen.
Ob es nun erstrebenswert ist eine Stadt aus einem Guss zu schaffen oder man eher der Individualität den Vorrang lässt. Das bleibt jedem von uns überlassen.